- Jewtuschenko
- Jewtuschẹnko,Evtušenko [jɪftu'ʃɛnkɔ], Jewgenij Aleksandrowitsch, russischer Lyriker, * Station Sima (Gebiet Irkutsk) 18. 7. 1933. Seine v. a. anfangs pathetische, formal an W. W. Majakowskij geschulte Lyrik ist politisch engagiert und aktualitätsbezogen. Sie ist für eine breite Öffentlichkeit bestimmt. Individualismus und Auflehnung gegen Parteidogmen (allerdings häufig im Wechsel mit parteikonformer Haltung) führten zeitweilig zu Spannungen mit der offiziellen Kritik. Aufsehen erregten v. a. die Dichtungen »Babij Jar« (1961; deutsch) gegen den Antisemitismus und »Nasledniki Stalina« (1963) gegen ein Wiederaufleben des Stalinismus. Jewtuschenko, der 1988-91 Volksdeputierter war, veröffentlichte 1993 den Roman »Ne umiraj prezde smerti« (deutsch »Stirb nicht vor deiner Zeit«) über die Ereignisse des Putsches 1991 in Moskau. Er drehte auch die Spielfilme »Kindergarten« (1984) und »Stalins Begräbnis« (1990).Weitere Werke: Lyrik: Razvedčiki grjaduščego (1952); Tretij sneg (1955); Šosse ėntuziastov (1956); Vzmach ruki (1962).Mit mir ist folgendes geschehen (1962, deutsche und russische Auswahl); Bürger, wenn ihr hören könnt (1978, deutsche und russische Auswahl).Poeme: Bratskaja GĖS (1965); Kazan'skij universitet (1970; deutsch Die Universität von Kasan); Mama i nejtronnaja bomba (1982; deutsch Mutter und die Neutronenbombe); Fuku (1985; deutsch).Roman: Jagodnye mesta (1981; deutsch Wo die Beeren reifen, auch unter dem Titel Beerenreiche Gegenden).Sonstige Prosa: Der Hühnergott. Drei Liebesgeschichten (1985, deutsche Auswahl); Pearl Harbor (1984, deutsche Auswahl).Aufsätze: Talant est' čudo neslučajnoe (1980); Točka opory (1981).Ausgaben: J. Jewtuschenko. Die Gedichte. Eine Auswahl des Autors (1993); Herzstreik. Gedichte, herausgegeben von G. Schramm (1996).E. Sidorov: Evgenij Evtušenko Ličnost' i tvorčestvo (Moskau 1987).
Universal-Lexikon. 2012.